Tomaten (Solanum lycopersicum) gehören zu den Nutzpflanzen, die sich nicht nur einfach im Freiland oder Gewächshäusern kultivieren lassen, sondern auch vollkommen unproblematisch im Kübel auf dem Balkon. Mit einem geringen Pflegeaufwand können Sie bis in den Herbst hinein eigene Tomaten genießen. Da der Paradiesapfel ein sehr sortenreiches Nachtschattengewächs ist, können Sie die unterschiedlichsten Sorten auf dem Balkon anpflanzen.
Der Klassiker unter den Balkontomaten sind sicherlich die Cocktailtomaten, die Sie zwischendurch vom Liegestuhl aus immer wieder mal naschen können. Neben diesen können Sie beispielsweise auch die bekannten Rundtomaten oder Eiertomaten sowie Kirschtomaten anpflanzen. Selbst auf eigene Fleischtomaten müssen Sie nicht verzichten.
Neben unterschiedlichen Größen und Formen können Sie auch Tomaten in verschiedenen Farben auf Ihrem Balkon anpflanzen. Denn den Paradiesapfel gibt es nicht nur in dem bekannten leuchtenden Rot, sondern auch in Orange, Gelb oder sogar Grün, Blau und Braun. Selbst gestreifte Varianten sind erhältlich.
Der optimale Standort für die Tomaten auf dem Balkon
Die pflegeleichten Tomaten gedeihen nur dann, wenn sie einen Standort in der Sonne haben. Der Paradiesapfel ist ein wahrer Sonnenanbeter, sodass ihm selbst die pralle Mittagssonne nichts anhaben kann.
Die Tomaten auf dem Balkon benötigen nicht nur ein sonniges Plätzchen, sondern auch Schutz vor Regen und Wind. Wenn Sie keinen überdachten Balkon besitzen, sollten Sie die Pflanzen zumindest an die Hauswand stellen. Da Tomatenpflanzen nicht nur in die Breite, sondern auch in die Höhe wachsen, benötigen Sie eine Stütze, damit sie nicht gleich beim ersten Wind oder durch das Eigengewicht knicken. Aus diesem Grund sollten Sie direkt beim Eintopfen einen ausreichend langen Pflanzstab tief in die Erde drücken. Der Stab sollte mindestens zwei Meter lang sein, damit Sie die wachsende Tomatenpflanze an diesem regelmäßig befestigen können.
Auch wenn es sich bei den Tomaten um zweijährige Pflanzen handelt, von denen manche Sorten sogar noch etwas ausdauernder sein können, wird diese Nutzpflanze bei uns einjährig kultiviert. Die Tomatenpflanze ist nicht winterhart und recht empfindlich gegenüber Frost. Auch wenn sie überwintert werden kann, lohnt es sich nicht. Im zweiten Jahr gibt die Pflanze in unseren Breiten nicht mehr viel her. Aufgrund der Frostempfindlichkeit wird der Balkon oder die Terrasse erst nach den Eisheiligen mit den Tomatenpflanzen bestückt.
Die ideale Pflege für die Tomaten auf dem Balkon
Neben viel Sonne benötigen Tomaten auf dem Balkon ausreichend Wasser und Dünger. Mit den Temperaturen steigt auch der Durst der Pflanze. An sehr warmen Tagen ist es daher ratsam, wenn Sie die Tomatenpflanzen morgens und am späten Nachmittag mit Wasser versorgen. Achten Sie aber darauf, dass die Pflanze nicht im Wasser steht, denn Staunässe wird von ihr nicht vertragen.
Wie alle Starkzehrer, also Pflanzen mit großem Nährstoffbedarf, benötigen die Tomaten recht viel Nahrung. In regelmäßigen Abständen sollten Sie Ihre Tomaten düngen. Dazu stehen verschiedene Dünger zur Auswahl. Ideal sind organische Dünger, damit Sie die Früchte auch genießen können.
Damit Sie eine reiche Ernte haben, sollten Sie regelmäßig Ihre Tomaten ausgeizen. Bei Busch- beziehungsweise Strauchtomaten ist das Ausgeizen nicht notwendig, da diese in alle Himmelsrichtungen wachsen sollen. Zusätzlich schneiden Sie die untersten Blätter an den Tomatenpflanzen ab, damit diese keine Bodenberührung haben. Die abgeschnittenen Blätter und Geiztriebe können Sie zum Mulchen verwenden.
Die Tomaten auf dem Balkon pflanzen
Damit sich die Tomatenpflanzen optimal entfalten können, benötigen sie einen entsprechend großen Kübel. Da ich in der Regel zwei Pflanzen in einen Kübel setze, ist dieser recht groß. Bei zwei Tomatenpflanzen sollte dieser ein Volumen von gut 40 Litern haben. Aber auch bei einer Pflanze muss der Kübel ausreichend groß sein. Denken Sie daran, wenn Sie Ihre Tomaten auf dem Balkon anpflanzen, dass gerade große Kübel ein enormes Gewicht haben – besonders nach dem Gießen.
Bevor Sie den Kübel mit Erde befüllen, legen Sie Tonscherben auf das Abzugsloch. So verhindern Sie, dass dieses verstopft und überschüssiges Wasser nicht ablaufen kann. Damit das Substrat insgesamt ein wenig durchlässiger wird, können Sie beispielsweise ein wenig Blähton oder feinen Kies untermengen. Nicht zu viel, damit die Erde stabil bleibt und die Pflanze durch das Eigengewicht nicht kippt.
Wenn Sie zum Befüllen Kompost zur Hand haben, wäre das ideal. Diesen können Sie der Erde beimengen. Falls Sie keinen haben sollten, ist das auch kein Problem. Anstelle dessen können Sie auch Hornspäne verwenden. Mischen Sie eine handvoll Hornspäne unter die Erde, die den Boden bedeckt. So findet die Pflanze auch im unteren Teil des Topfes Nahrung. Auf das mit Hornspänen angereicherte Substrat geben Sie Erde. Drücken Sie beim Befüllen die Erde immer wieder leicht an. In die Topfmitte setzen Sie die Tomatenpflanze und daneben den Pflanzstab. Nun füllen Sie den Kübel mit der restlichen Erde auf – lassen Sie dabei einen Gießrand von einigen Zentimetern übrig. Noch einmal leicht andrücken und ordentlich angießen.
Oftmals werden die ersten gezogenen Tomatenpflanzen – veredelt oder unveredelt – schon Ende April im Handel angeboten. Alternativ können Sie Ihre eigenen Pflanzen aus den Tomatensamen auch selber ziehen. Das bietet sich an, wenn Sie verschiedene Sorten ausprobieren möchten, die als fertige Pflänzchen nicht erhältlich sind.
Was tun mit unreifen Tomaten?
In manchen Jahren sind die Sommermonate verregnet und Sonnenschein ist eine Rarität – und die Pflanze hängt noch im Herbst voll mit unreifen Früchten. Aber auch die können Sie ernten und genießen. Sobald die Tomaten eine ganz leichte Färbung haben, können Sie diese pflücken und in der Küche oder im Hauswirtschaftsraum einfach nachreifen lassen.