Die meisten Menschen bevorzugen einen Sichtschutz auf dem Balkon oder der Terrasse, damit sie dort ungestört entspannen können. Dabei sollte die ideale Pflanze für den Sichtschutz schnellwüchsig und immergrün sein. Diesen Wunsch erfüllt Ihnen der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus). Denn dieser Strauch gewährleistet, dass die Nachbarn auch im Winter „draußen“ bleiben.
Inzwischen sieht man die schnell wachsende Lorbeerkirsche, wie der Kirschlorbeer auch genannt wird, in vielen Gärten – entweder als blickdichte Hecke oder als Solitärpflanze, die schon etwas Platz beanspruchen kann. Während Hecken regelmäßig in Form gebracht werden, kann sich der einzeln gepflanzte Kirschlorbeer prächtig entfalten. Je nach Sorte kann der Strauch einige Meter hoch und breit werden. Im Kübel hingegen wird der Kirschlorbeer nicht so hoch und wächst auch deutlich langsamer. Für den Kübel ist die etwa einen Meter hoch werdende Sorte ‚Otto Luyken‘ gut geeignet.
Auch wenn der Kirschlorbeer im Kübel nicht mehrere Meter hoch wird, benötigt er dennoch ein ausreichend großes Pflanzgefäß. Einen Kübel mit einem Fassungsvermögen von etwa 40 Liter sollten Sie dem Strauch schon gönnen. Da derartige Kübel samt Inhalt sehr schwer werden können, sind nicht alle Balkone dafür geeignet, da die mögliche Traglast schnell erreicht sein kann.
Bei dem Kübel müssen Sie darauf achten, dass dieser frostfest ist. Denn der Kirschlorbeer verbleibt während der kalten Jahreszeit auf dem Balkon oder der Terrasse – viele Prunus-Sorten sind winterhart.
Der Kirschlorbeer: immergrün, aber giftig
Die im Mai weiß blühende Lorbeerkirsche entwickelt nach der Blüte an langen Trauben schwarze Früchte, deren Samen – aber auch andere Pflanzteile – giftig sind. Da die reifen Früchte süß schmecken, der Nachgeschmack ist bitter, sollten Sie vorsichtig sein, wenn kleine Kinder oder Haustiere zur Familie gehören. Kinderhände sind außerordentlich flink und die Frucht im Nu im Mund verschwunden. Solange kleine Kinder oder Tiere zum Haushalt gehören, sollten Sie lieber auf giftige Pflanzen verzichten.
Der optimale Standort für den Kirschlorbeer auf dem Balkon
Die Lorbeerkirsche bevorzugt einen Standort im Halbschatten. Aber auch ein schattigeres Plätzchen stellt kein Problem dar. Unter Umständen ist ein vollsonniger Standort problematischer – vor allem, wenn sich die Hitze auf dem Balkon oder der Terrasse staut. In dem Fall sollte der Strauch wenigstens während der Mittagszeit beschattet sein.
Die ideale Pflege für den Kirschlorbeer auf dem Balkon
Die Lorbeerkirsche stellt keine allzu großen Ansprüche an die Balkonerde. Wenn Sie Kompost zur Hand haben, können sie diesen mit unter die Erde mischen. Zusätzlich geben Sie dem Substrat noch Hornspäne bei.
Damit längerfristig für ausreichend Nährstoffe gesorgt ist, verabreichen Sie etwa bis August alle vier bis sechs Wochen einen Dünger. Neben flüssigem Mineraldünger können Sie auch Hornmehl verwenden. Im Frühjahr können Sie auch eine Schicht Kompost, sofern Sie welchen haben, auftragen.
Der Kirschlorbeer sollte ausreichend gegossen werden. Zudem benötigt der Strauch mehr Wasser, je sonniger der Standort ist. Achten Sie beim Gießen darauf, dass Sie Staunässe vermeiden. Der Strauch verträgt gestaute Nässe nicht sonderlich gut.
Den Kirschlorbeer schneiden
Auch im Kübel benötigt der schnittverträgliche Kirschlorbeer immer mal wieder einen Schnitt. Dadurch verhindern Sie, dass der Strauch zu groß wird. Zudem ist der Wuchs durch einen regelmäßigen Schnitt dichter.
Die besten Zeitpunkte für einen Rückschnitt sind das Frühjahr nach der Blüte und der späte Sommer. Mit einer scharfen und sauberen Gartenschere schneiden Sie den Trieb etwa einen bis zwei Zentimeter oberhalb eines Blattansatzes. Da der Kirschlorbeer sehr schnittverträglich ist und in der Regel wieder austreibt, können Sie die Zweige auch tief einkürzen oder gar einen Radikalschnitt vornehmen.
Den Kirschlorbeer vermehren
Im Herbst können Sie Ihren Kirschlorbeer durch Stecklinge selbst vermehren. Natürlich können sie auch vorgezogene Sträucher kaufen, die in unterschiedlichen Größen angeboten werden.
Den Kirschlorbeer überwintern
Sofern Sie einen winterfesten Kirschlorbeer auf dem Balkon oder der Terrasse stehen haben, verbringt er den Winter an Ort und Stelle. So benötigen Sie für den Strauch zum Überwintern keinen Platz im Winterquartier. Denken Sie daran, dass auch der Kübel frostfest sein muss.
Damit die Lorbeerkirsche den Winter draußen gut übersteht, umwickeln Sie den Kübel mit einer Kokosmatte oder einem Jutesack. Wenn sehr starke Fröste erwartet werden, umwickeln Sie sicherheitshalber den gesamten Strauch mit einem Vlies als Schutz gegen die klirrende Kälte. Zusätzlich stellen Sie den Kübel auf eine Holz- oder Styroporplatte. An frostfreien Tagen wird der Kirschlorbeer mäßig gegossen.