Wer liebt sie nicht, die wunderschön blühenden Blüten der Clematis, die teilweise handtellergroß sind und nicht selten einen herrlichen Duft aussenden. Sowohl im Garten, als auch auf Balkon und Terrasse machen die Waldreben was her. Rund 300 Arten der beliebten Kletterpflanze sind bekannt. Vielleicht haben auch Sie die eine oder andere bei sich auf dem Freisitz stehen und vielleicht stellen auch Sie sich von Jahr zu Jahr dieselbe Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Schneiden der Clematis?
Clematis schneiden: ein paar einfache Regeln
Clematis zurückschneiden ist gar nicht schwer, wenn man zwei wichtige Punkte beachtet. Zum einen muss man wissen, wann die Pflanze, die man besitzt, blüht – danach richtet sich dann der Zeitpunkt des Rückschnitts. Wer jetzt noch weiß, wie man zurückschneidet, der kann nichts mehr falsch machen.
Beim Clematis schneiden gibt es deswegen drei Schnittgruppen. In diese Gruppen werden die Pflanzen je nach Blütezeit eingeteilt. Nach diesen Angaben kann dann richtig geschnitten werden, sodass die Rebe jedes Jahr üppige Blüten hervorbringt.
Clematis schneiden – Schnittgruppe I
In Schnittgruppe I fallen die Clematispflanzen, die sehr früh im Jahr blühen. Manche schon im April, die meisten im Mai. Diese Gruppe legt ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr an. Sehen Sie sich einfach die Pflanze mal etwas genau an, Sie werden es erkennen. Clematis, die in diese Gruppe fallen, dürfen also nicht im Herbst geschnitten werden. Der Grund: Wenn Sie im Herbst zurückschneiden, würden Sie auch die jungen Knospen mit kappen und die Clematis setzt im Jahr darauf mit der Blüte aus, denn sie bildet im Frühling keine neuen Knospen mehr. Hier ist ein Schnitt – wenn überhaupt – direkt nach der Blüte möglich. Meistens müssen Sie diese Gruppe aber gar nicht zurückschneiden.
Clematis schneiden – Schnittgruppe II
Pflanzen, die Anfang Juni ihre Blüten öffnen, gehören zur Schnittgruppe II. Diese Clematis-Gruppe bildet ihre Knospen erst im Frühjahr, das heißt, dass ein Rückschnitt im Herbst oder auch im Spätherbst kein Problem darstellt. Darauf sollten Sie im Übrigen nicht verzichten, denn so bleibt die Pflanze kompakt und bildet ihre Blüten immer auf der passenden Höhe.
Clematis schneiden – Schnittgruppe III
Kommen wir zur Schnittgruppe III. Hierunter fallen Clematispflanzen, die ab der zweiten Junihälfte und auch noch im Juli blühen. Da diese Reben jedes Jahr sehr stark austreiben und erst mal kräftig in die Höhe schießen, ist ein Rückschnitt im Herbst bis knapp über dem Boden nötig. Der Grund: Die Triebe werden komplett neu gebildet und entstehen nicht aus dem Altholz – wie bei den anderen Schnittgruppen. Sofern Sie den Rückschnitt mal vergessen, ist das auch kein Problem, Sie können das Altholz selbst im Frühling noch kappen.
Noch ein paar Tipps zum Schluss
Sie werden sehen: Wenn Sie Ihre Clematis wie angegeben schneiden, werden Sie jedes Jahr eine üppig blühenden Kletterpflanze haben. Da die Clematis auch für den Sichtschutz geeignet ist, ist wohl vielen daran gelegen, dass die Pflanze kompakt wächst. Schon allein deshalb sollten Sie auf den richtigen Schnitt achten. Clematis sind prinzipiell winterhart, können im Topf aber doch etwas empfindlich sein. Schützen Sie die Pflanze, indem Sie sie mit kleinen Steinchen abdecken, sie schräg in den Topf pflanzen oder – bei größeren Töpfen – kleine Blumen als Schutz mit hineinsetzen. Besonders schön wirken Clematis, wenn sich mehrere Sorten gleichzeitig an einem Rankgitter emporhangeln.