Sind sie es leid, jedes Jahr neue Balkonpflanzen für Ihren Freisitz zu kaufen? Dann sind mehrjährige Pflanzen, wie beispielsweise die Bergenien, vielleicht genau das Richtige für Sie. Aber lesen Sie selbst, ob die Bergenien, die übrigens auch Riesensteinbrech genannt werden, zu Ihnen und Ihrer Balkongestaltung passen.
Ein großer Vorteil der Bergenien ist ihre ausgesprochene Pflegeleichtigkeit. Während so manche Balkonpflanzen immerzu verhätschelt werden möchten, lässt Ihnen dieses Familienmitglied der Steinbrechgewächse genügend Zeit für entspannte Stunden auf Ihrem Balkon oder der Terrasse. Und das übrigens jedes Jahr zwölf Monate lang. Denn im Gegensatz zu den kälte- beziehungsweise frostempfindlichen Exemplaren, können Sie gelassen der dunklen Jahreszeit entgegen sehen: Bergenien bleiben draußen und benötigen keinen zusätzlichen Platz in Ihrem vermutlich eh schon engen – oder gar nicht vorhandenen – Winterquartier.
Die Bergenien (Bergenia) sind zudem wintergrün. Sie müssen also nicht damit rechnen, dass Ihr Balkon oder Ihre Terrasse während der eh schon ungemütlichen Zeit zu einem tristen Ort verkommt, den man sich lieber nicht genauer anschauen möchte. Die Riesensteinbreche sind auch im Winter nett anzuschauen.
Aber nicht nur im Winter haben die Bergenien etwas zu bieten. Während der Blütezeit, meist von April bis Mai, tragen Trugdolden wunderhübsche Blütenglöckchen. In dieser Zeit zeigen sich die Stauden von ihrer ganz charmanten Seite und kokettieren mit weißen, rosa oder roten Blüten. Und wenn Sie sich für die beliebte Sorte ‚Herbstblüte‘ entscheiden, gibt es, eben in der bezeichneten Jahreszeit, eine zweite Blüte. Ein Hingucker sind übrigens auch die Sorten mit roten Blüten – oftmals verfärbt sich auch deren Laub ins Rötliche. Wollen Sie sich das entgehen lassen?
Der optimale Standort für Bergenien auf dem Balkon
Die etwa 20 bis 50 Zentimeter hoch werdenden Bergenien sind nicht auf einen Standort festgelegt. Von absonnig bis lichtschattig ist alles möglich. Sie sind also flexibel, was die Standortwahl auf Ihrem Freisitz anbelangt. Wenn die halbschattigen Plätze alle schon belegt sind, können sich auch im hellen Schatten die Bergenien mit ihrem attraktiven Laub betrachten.
Da die Bergenia-Arten lediglich spätfrostgefährdet sind, müssen Sie nicht die Sie nicht die Eisheiligen abwarten, um den Balkon mit dieser Staude zu bestücken. Wenn es Bergenien im Fachhandel zu kaufen gibt, können Sie direkt zuschlagen.
Sofern Sie ein Beet neben der Terrasse besitzen, können Sie die Staude natürlich auch in die Erde setzen. Ähnlich wie Hortensien, können sich die vielseitig einsetzbaren Bergenien auch prima mit dem Kübel anfreunden.
Die ideale Pflege für Bergenien auf dem Balkon
Die ursprünglich aus Asien stammende Staude ist so pflegeleicht, dass sie quasi nebenher läuft. Halten Sie einfach das Substrat leicht feucht, übergießen Sie die Pflanze aber nicht. Denn Staunässe schätzt der Riesensteinbrech gar nicht. Sorgen Sie schon im Vorfeld für eine Drainage, damit das Wasser gut abfließen kann. Befindet sich überschüssiges Wasser im Übertopf, ist es ratsam, dieses abzugießen, damit keine permanente Nässe vorherrscht.
Auch beim Düngen zeigt sich die Bergenie nicht als Diva. Lediglich im Frühjahr können Sie einen organischen Dünger verabreichen und so die Staude mit ausreichend Nahrung versorgen. Sollten Sie keinen organischen Dünger zur Hand haben oder eher ein Freund von Langzeitdünger sein, können Sie auch diesen geben. Mehr an Nahrungsergänzung benötigt Bergenia nicht.
Lediglich nach der Blüte, wenn die Blütenglöckchen verdorrt sind, benötigt die Staude ein wenig Ihrer Zeit. Dann können Sie zur sauberen und scharfen Gartenschere greifen und die Blütenstiele möglichst weit unten entfernen. Selbstredend, dass vertrocknete Blätter in regelmäßigen Abständen beseitigt werden.
Bergenien pflanzen, vermehren und überwintern
Ideal sind insbesondere die kleinwüchsigen Bergenien, wie beispielsweise die Bergenia Hybride ‚Baby Doll‘. Damit sich die Staude im Kübel optimal entwickeln kann, benötigt sie ausreichend Platz. Insbesondere, wenn Sie mehrere Bergenien in einen Kübel pflanzen möchten. Ist dies der Fall, lassen Sie wenigstens 25 Zentimeter Platz zwischen den einzelnen Pflanzen. Denn diese breiten sich im Laufe der Zeit selbst aus.
Gerade die Exemplare, die mit dem Alter immer mehr in die Breite gewachsen sind, lassen sich hervorragend teilen. Auf ganz einfache Art und Weise können Sie so die Staude vermehren. Im Herbst teilen Sie die Bergenie im Bereich der Wurzeln. Und wenn Ihr Nachbar andere Bergenien-Sorten hat, dann rauschen Sie doch einfach die geteilten Stauden – so kommen beide in den Genuss verschiedener Sorten. Alternativ können Sie die Hälfte, für die Sie vielleicht keinen Platz mehr auf Ihrem Freisitz haben, in einen Topf pflanzen. Schleife drum und verschenken. Was gibt es Schöneres als ein spontanes Mitbringsel beim nächsten Kaffeekränzchen?
Und sobald sich die kalte Jahreszeit nähert, müssen Sie nicht in Hektik verfallen, um Ihre Bergenien schnellstens ins Winterquartier zu schleppen. Lassen Sie den Winter ganz gelassen auf sich zukommen. Denn die Bergenien bleiben draußen. Den ganzen Winter lang. Wenn es sehr kalt wird, sich der Winter früher als gedacht zeigt, oder Sie in rauen Lagen zuhause sind, ist ein kleiner Winterschutz ratsam. Insbesondere im Frühjahr. Denn Bergenia ist ein wenig spätfrostgefährdet. Damit die Staude in der Zeit keinen Schaden nimmt, können Sie sie mit schützendem Reisig abdecken.
Bergenien-Sorten für Beet und Kübel
Verschiedene Bergenien-Sorten eignen sich nicht nur für das Beet, sondern auch für die Haltung im Kübel. Schöne Sorten sind: Bergenia Hybride ‚Abendglocken‘, Bergenia Hybride ‚Admiral‘, Bergenia Hybride ‚Baby Doll‘, Bergenia Hybride ‚Biedermeier‘, Bergenia Hybride ‚Blickfang‘, Bergenia Hybride ‚David‘, Bergenia Hybride ‚Eroica‘, Bergenia Hybride ‚Herbstblüte‘, Bergenia Hybride ‚Herbstblüte‘, Bergenia Hybride ‚Oeschberg‘, Bergenia Hybride ‚Rosa Zeiten‘, Bergenia Hybride ‚Rote Schwester‘, Bergenia Hybride ‚Schneekönigin‘ oder auch Bergenia Hybride ‚Silberlicht‘.