Nein, mit einer Kräuterschnecke sind keine Schnecken gemeint, die sich gerne von Kräutern ernähren. Die mag es womöglich auch geben, die will aber wohl keiner auf seinem Balkon haben. Vielmehr ist hier die Rede von einem kleinen „Beet“, das die Form einer Schnecke hat und jede Menge Kräuter auf oder in ihr wachsen. Das kennen viele aus dem Garten, denn sehr oft sind diese dort zu finden. Voraussetzungen sind ein sonniger Standort und ausreichend Platz. Das könnte mit dem Kräutergarten auf dem Balkon nun etwas problematisch werden, denn viele Balkone sind nicht besonders groß. Deswegen aber auf Balkonkräuter verzichten? Mitnichten! Man muss sich nur zu helfen wissen!
Platz für Kräuter schaffen
Wer mit Blumentöpfen oder Blumenkästen hantiert und versucht, darin Kräuter anzupflanzen, der hat nicht nur irgendwann ein Platzproblem, er wird auch schnell merken, dass jede Pflanze andere Bedingungen braucht. Mal sonnig, mal schattig, mal humusreiche Erde, mal Sand – aber immer viel Wärme. Das heißt, dass man seine Kräutertöpfe über den ganzen Balkon verteilt. Oder aber, man nutzt eine Kräuterschnecke. Die ist so gestaltet, dass die Kräuter beste Bedingungen erhalten und so prima gedeihen. Sollten sie einen Mini-Balkon haben, dann wird das wohl nix mit der Kräuterschnecke, sofern Sie aber ein bisschen Platz haben, probieren Sie es aus.
Am schnellsten geht es, wenn Sie sich eine Kräuterschnecke kaufen. Gibt es im Fachhandel und Sie müssen nur noch Erde und Kräuter einsetzen. Ist Ihnen das zu langweilig oder gefallen Ihnen diese vorgefertigten Teile nicht, dann gibt es hier die Kräuterschnecke Anleitung, mit der Sie sich selbst eine bauen können. Die Bauanleitung ist allerdings nur etwas für jemanden, der nicht unbedingt zwei linke Hände hat.
Zuerst brauchen Sie die Unterlage, die aus einer Metall- oder stabilen Kunststoffplatte bestehen muss, die in der Mitte ein Loch für den Wasserablauf hat – es darf keine Staunässe entstehen – und deren Ränder erhöht sind. Mindestens zehn, besser noch 15 Zentimeter sind ideal. Vom Durchmesser her wird immer wieder eine Größe von 1,20 Metern empfohlen, was auf kleinen Balkonen schnell zu groß werden kann. Auch kleinere Kräuterschnecken sind möglich, dann kann aber die Qualität der Pflanzen leiden.
Auf die Unterlage kommt nun eine Schicht Kies (ca. sechs Zentimeter), danach mit Unkrautvlies abdecken und schließlich noch rund vier Zentimeter Sand. Jetzt geht es ans Bauen. Damit das Ganze stabil wird, ist eine Reihe Natursteine als Randbegrenzung Pflicht. Darauf können Sie dann aufbauen und die Natursteine spiralförmig nach oben aufmauern. Lassen Sie alles schön trocknen, füllen Sie nun Erde hinein und schließlich kommen die Kräuter an ihren Platz. Ganz oben, dort, wo es am sonnigsten ist, sollten Sie Basilikum, Thymian, Oregano und Rosmarin platzieren, weiter unten kommen dann Schnittlauch, Petersilie, Bärlauch und Rucola. Achten Sie auch darauf, dass einige Kräuter gerne einen Sandboden haben (Basilikum, Estragon, Bohnenkraut).
Und schon ist Ihre Kräuterschnecke fertig. Da die Kräuterschnecke – je nach Größe und Umfang – durch Erde und vor allem durch die Natursteine ein hohes Gewicht haben kann, sollten Sie vorher in Erfahrung bringen, ob das Gewicht auf die Statik des Balkons Auswirkungen haben könnte.