Spalierobst: Obstbäume für Balkon und Terrasse

Birne als Spalierobst

Klar, ein Obstbaum wird in der Regel auf einem Balkon oder einer Terrasse kaum Platz finden. Wer nun aber keinen Garten hat, der muss noch lange nicht darauf verzichten. Die Lösung: Spalierobst oder Säulenobst. Die Obstbäume benötigen dabei Rankhilfen an denen sie emporwachsen und dadurch auch den entsprechenden Halt bekommen. Idealerweise sind solche Rankhilfen direkt an der Hauswand oder anderen festen Teilen verankert, so erhält das Ganze noch mehr Stabilität. Je nachdem, wie groß die Spalierobstbäume werden sollen, kann aber auch etwas Mobiles eingesetzt werden, muss aber stabil sein!

Spalierobstsorten: große Auswahl

So, Sie haben sich also entschieden, Spalierobst bei sich auf dem Balkon oder der Terrasse anzupflanzen. Bevor es ans Eingemachte geht, sollte man sich entscheiden, was für Spalierobstsorten denn überhaupt in Frage kommen. Die Klassiker sind natürlich der Apfelbaum, der Birnbaum und auch der Kirschbaum. Doch das alleine wäre etwas langweilig. So gesellen sich noch Pflaumen und sogar Aprikosen und Pfirsiche dazu. Und selbst Beerensträucher wie Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren oder Johannisbeeren kann man als Spalierobst auf Balkon und Terrasse einsetzen. Das sind doch schon einige geeignete Sorten für Spalierobst, oder? So kommt man sich im Sommer vor wie im Schlaraffenland, wenn man nur noch den Arm ausstrecken muss und hat schon leckeres Obst, das man genießen kann.

Der Weg zum Spalierobst

Das einfachste ist es natürlich, einen bereits mehrjährigen Spalierobstbaum zu kaufen. Dieses wird in der Regel im Alter von zwei bis drei Jahren gemacht. Das hat den Vorteil, dass man schneller ernten kann (hier muss man jedoch noch einmal bis zu drei Jahre warten) und dass der Stamm bereits eine entsprechende Stärke hat und widerstandsfähiger ist. Natürlich kann man auch selbst Spalierobstbäume pflanzen, wobei das nicht so einfach ist, denn hier muss veredelt werden. Bei einer solchen Veredelung kann man erst nach einem Jahr sagen, ob der neue Baum überhaupt angewachsen ist. Sollte er nämlich nicht austreiben, hat es nicht geklappt.

Spalierobst
© me_tra – Fotolia.com (#40923800 – Spalierobst) Damit das Spalierobst entsprechend wächst, muss es richtig geschnitten werden.

Spalierobst schneiden – auf die richtige Technik kommt es an

Das A und O beim Spalierobst ist das richtige Schneiden. Anders als beim herkömmlichen Obstbaum, der dreidimensional wächst, beschränkt man sich beim Spalierobst auf zwei Dimensionen. Während man Äpfel und Birnen dahingehend erziehen kann, waagerechte Äste zu bilden, ist es bei Kirsche, Pfirsich und Aprikose die sogenannte Fächerform. Um die Bäume überhaupt so weit zu bringen, muss das Spalierobst entsprechend geschnitten werden. Schon beim Kauf oder entsprechend bei der Veredelung sollte man darauf achten, dass der Stamm möglichst kurz ist, da man das Obst ja ohne Probleme ernten möchte. Befestigt werden die Äste idealerweise an stabilen Drähten, die an der Wand befestigt sind. Daran werden die Äste dann befestigt, am besten mit einem PVC-Band, damit der Baum nicht beschädigt wird.

In jungen Jahren erfolgt zuerst der Erziehungsschnitt. Der erste Schnitt, der sogenannte Rückschnitt, wird im Frühjahr, vor dem Austreiben durchgeführt. Dabei wird der Baum in Form gebracht, damit er sich auch an das Spalier anpasst und nicht wild in alle Richtungen wächst. Im Juli werden dann die Seitentriebe eingekürzt (ca. auf sechs Blätter). Der Mitteltrieb wird gestutzt und Konkurrenztriebe werden entfernt. Ist das Spalierobst schon etwas älter, dann erfolgt der Erhaltungsschnitt. Dieser findet ebenfalls im Frühjahr und im Sommer statt. Beim Frühjahrsschnitt werden die Leittriebe dann entsprechend waagerecht fixiert, im Sommer wird, wie gerade beschrieben, geschnitten.

Die Spalierobst Pflege ist für die Erträge sehr wichtig, denn wer nicht schneidet, der wird auf Dauer wenig Obst ernten können. Ein Rückschnitt im Sommer ist aber nicht nur für die Entwicklung des Baumes wichtig, sondern auch dafür, dass er weniger anfällig für Krankheiten ist, dass das Obst besser ausgefärbt ist und dass sich die Qualität der Früchte steigert.

Viel Arbeit, die sich aber lohnt, denn so hat man sein eigenes Spalierobst auf Balkon und Terrasse, hat eine hübsche Wandbegrünung und man kann die Spaliere sogar als Sichtschutz einsetzen.