Eigenes Gemüse steht bei Ihnen hoch im Kurs und jedes Jahr bei Ihnen auf den Freisitz? Zudem sind Sie neugierig und experimentierfreudig? Dann ist die Tomatillo vielleicht etwas, was Sie ausprobieren sollten.
Vielleicht ist Ihnen der Begriff Tomatillo schon einmal über den Weg gelaufen – auch wenn es sich bei dieser aus Mexiko stammenden Pflanze um ein Nachtschattengewächs handelt, ist sie keine Tomate. Vielmehr handelt es sich um eine Physalis und ist ebenfalls wie die Verwandtschaft in einen Lampion gehüllt.
Der botanische Name lautet übrigens Physalis ixocarpa. Die eingehüllten Früchte dieser Pflanze ähneln denen der Tomatenpflanze und können ebenfalls farblich mithalten. Tomatillos können grün gefärbt sein, aber auch rötlich, violett oder gelb. Das kommt ganz darauf an, für welche Sorte Sie sich entscheiden. Vielleicht in dem einen Jahr die eine Sorte, in dem folgenden Jahr eine andere. Probieren Sie sich einfach durch!
Der ideale Standort für die Tomatillo auf dem Balkon
Tomatillos benötigen, wie auch Tomaten, einen warmen und geschützten Standort. Auf dem Balkon kann das ein geschütztes Eckchen sein, auf der Terrasse ist eine Tomatenhaube von Nutzen – eine Tomatenhaube schützt und wärmt gleichzeitig.
Da die Tomatillo nicht gut mit Kälte zurecht kommt, geht es erst nach den letzten Frösten im Wonnemonat ins Freie. Warten Sie unbedingt die Eisheiligen ab, in rauen Lagen sogar länger. Fällt das Quecksilber dennoch in den Abendstunden, können Sie sich auch mit einem Vlies behelfen. So übersteht das Nachtschattengewächs mögliche kühle Nächte besser.
Die ideale Pflege für die Tomatillo auf dem Balkon
Es gibt Pflanzen, die viel Wasser benötigen, andere hingegen kommen mit geringeren Mengen zurecht. Die Tomatillo kann sowohl als auch. Physalis ixocarpa kommt mit wenig Wasser aus, ist aber nicht abgeneigt, wenn Sie reichlicher gießen. Ein Mehr an Wasser führt zu zusätzlichen Früchten. Aber bitte nicht für übermäßig viel Wasser sorgen, dass es zu Staunässe kommt.
Trotz der Anbauähnlichkeit zu Tomaten, unterscheiden sich beide Pflanzen in der notwendigen Nährstoffmenge. Während Tomatenpflanzen recht „verfressen“ sind, kommt die Tomatillo mit weniger aus. Physalis ixocarpa kann ab und an mit Gemüsedünger versorgt werden.
Während es bei Tomatenpflanzen ratsam ist, diese auszugeizen, ist diese Maßnahme bei den bis etwa 130 Zentimeter hoch wachsenden Tomatillos nicht notwendig.
Die Tomatillo vorziehen und pflanzen
Jungpflanzen kaufen kann jeder? Da haben Sie recht! Denn die Tomatillo lässt sich auch auf der Fensterbank vorziehen. In der Zeit zwischen Mitte März und Mitte April werden die Samen von Physalis ixocarpa in Anzuchterde ausgesät. Da die Samen eine relativ hohe Temperatur zum Keimen benötigen – das Quecksilber sollte zwischen 20 bis 27 Grad Celsius anzeigen –, sind Sie mit einem Minigewächshaus gut beraten.
Sobald die Pflänzchen groß genug sind und ein echtes entwickeltes Blattpaar besitzen, werden sie pikiert. Das neue Töpfchen – nicht zu groß gewählt – füllen sie ebenfalls mit Anzuchterde. Ein kleiner Pflanzstab ist ratsam, um das kleine Nachtschattengewächs zu stützen. Erst, wenn die Jungpflanze groß genug ist, wird sie in den eigentlichen Kübel gesetzt.
Tomatillos sind sogenannte Fremdbefruchter. Aus diesem Grund brauchen Sie also mindestens zwei Pflanzen, damit Sie auch wirklich Früchte bekommen. Sofern der vorgesehene Kübel eine ausreichende Größe besitzt, können Sie beide Pflanzen auch in ein Gefäß setzen. In dem Fall sollte der Kübel wenigstens ein Volumen von 25 Liter haben. Denken Sie aber daran, dass der Balkon nicht unendlich tragfähig ist. Viele große Pflanzen und Kübel können schon einiges wiegen.
Hilfreich ist auch eine Stütze, damit die Triebe dieses Nachtschattengewächses den Winden und dem Gewicht der Früchte trotzen können und nicht so leicht abbrechen. Für diesen Zweck eignen sich einfache Pflanzstäbe, aber auch Spaliere. Letztendlich hängt es auch von dem vorhandenen Platz ab, der zur Verfügung steht.
Warten Sie unbedingt die letzten frostigen Tage im Mai ab, bevor Sie die Tomatillo auf dem Freisitz platzieren. Physalis ixocarpa verträgt keinen Frost. Und mit dem müssen Sie bis zu den Eisheiligen immer noch mal rechnen. In rauen Lagen können Sie in der Regel noch einige Tage dran hängen. Sind die Nächte kälter als erwartet und das Quecksilber befindet sich über null Grad Celsius, können Sie auch mit einem Vlies für den notwendigen nächtlichen Schutz sorgen.
Die Tomatillo ernten
Warme Sommer sorgen dafür, dass schon im Juli die ersten Tomatillos geerntet werden können. Reife Früchte erkennen Sie daran, dass sie ausgewachsen sind – dabei kann es vorkommen, dass sie den umhüllenden Lampion aufbrechen. Sollten Ihnen die reifen Früchte im rohen Zustand schmecken, können Sie diese gerne verzehren. Unreif hingegen sind Tomatillos nicht genießbar.