Wenn Sie den Duft von Zitronen auf dem Balkon wahrnehmen, muss es nicht immer ein Zitronenbäumchen sein. Denn auch der Duft der Zitronenmelisse (Melissa officinalis) erinnert an Zitronen – also der passende Name für diesen Lippenblütler. Aber die Zitronenmelisse kann mehr, als nur gut riechen – sie wurde in der Vergangenheit sogar zur Arzneipflanze des Jahres ernannt.
Da sich die winterharte Zitronenmelisse nicht nur im Freiland anpflanzen lässt, sollten Sie ihr unbedingt ein Plätzchen auf dem Balkon freihalten. In einen schönen Kübel gepflanzt bereichert Sie Ihren Kräutergarten auf dem Balkon ungemein. Wenn die Zitronenmelisse blüht, etwa zwischen Juni bis August, müssen Sie mit Gästen auf Ihrem Balkon rechnen. Denn die Blüten dieser Pflanze ziehen Bienen und andere Insekten an. In der Zeit sollten Allergiker und Haustiere ein wenig vorsichtiger auf dem Balkon sein.
Der optimale Standort für die Zitronenmelisse auf dem Balkon
Die mehrjährige Zitronenmelisse hat es gerne sonnig und warm, akzeptiert aber auch ein Plätzchen im Halbschatten. Ideal ist der ausgewählte Standort, wenn er zudem auch noch windgeschützt ist.
Auch wenn die Zitronenmelisse keine Probleme mit kühleren Temperaturen hat, favorisiert sie im Winter auf dem Balkon ein geschütztes Plätzchen. Zusätzlich können Sie die Pflanze samt Kübel (der frostfest sein muss) mit einem Winterschutz versehen. Gerade in kühleren Regionen ist das kein Schaden. Dazu eignen sich Jutesäcke oder auch Kokosmatten und ferner Styroporplatten zur Boden-Isolation. Aber auch an einem hellen und kühlen Platz in der Wohnung kann die Zitronenmelisse den Winter verbringen. Allerdings sollte die Pflanze vor dem Umzug zurückgeschnitten werden.
Ein wenig Pflege für die Zitronenmelisse auf dem Balkon
Vermutlich werden Sie eher nicht an einen nährstoffreichen und sandigen Lehmboden kommen. Denn genau den bevorzugt die Zitronenmelisse. Die Pflanze gibt sich auf dem Balkon aber auch mit normaler Blumenerde zufrieden. Diese können Sie mit ein paar Hornspänen anreichern.
Die Zitronenmelisse fühlt sich in einer leicht feuchten Erde wohl. Was nicht heißt, dass die Pflanze permanent gegossen werden muss. Staunässe verträgt sie gar nicht, den einen oder anderen trockeneren Tag, sofern die Zitronenmelisse schon ein wenig älter ist, hingegen schon.
Da die Zitronenmelisse zu den sogenannten Schwachzehrern gehört, benötigt sie nicht viel Nahrung. Dennoch können Sie die Pflanze hin und wieder mit ein klein wenig Dünger versorgen. Da Sie die Pflanze sicherlich nicht nur anschauen, sondern auch verwenden möchten, sollten Sie auf organischen Dünger zurückgreifen. Dazu eignen sich beispielsweise Hornspäne oder auch Hornmehl.
Wie auch andere Kräuter benötigt die Zitronenmelisse einen Rückschnitt. Den können Sie entweder im Herbst nach der Blüte vornehmen oder aber auch, wenn die Pflanze mit dem Austrieb anfängt.
Die Zitronenmelisse säen und ernten
Wenn Sie Ihren Balkon zügig mit Zitronenmelisse bestücken möchten, können Sie fertig gezogene Pflanzen natürlich im Handel erwerben. Sollten Sie in Ihrem Bekanntenkreis jemanden mit Zitronenmelisse haben: durch Teilung oder Stecklinge kann sie leicht vermehrt werden. Ganz einfach geht es auch über die Samen. Da es sich dabei um Lichtkeimer handelt, müssen die Samen nur leicht angedrückt, keinesfalls abgedeckt werden. So können Sie die Zitronenmelisse schon im Februar auf dem Fensterbrett vorziehen. Zitronenmelisse sät sich schon mal gerne selber aus, sodass Sie kleine Pflänzchen auch in anderen Blumentöpfen finden können.
Die Blätter und auch Triebspitzen der Zitronenmelisse ernten Sie vor der Blüte. Falls die Ernte ein wenig üppiger ausfallen sollte, können Sie die Blätter zur Konservierung auch einfrieren und dann bei Bedarf verwenden. Frisch geerntet können Sie einen leckeren Tee zubereiten oder auch verschiedene Gerichte mit dem Aroma der Zitronenmelisse aufpeppen.